Öffentliche Veranstaltung im Haus der Begegnung
Gut besucht war die Infoveranstaltung „Kommunale Wärmeplanung“ der Gemeinde Kall in Kooperation mit dem „Team Wärmewende“ der e-regio.

Bitte finden Sie den offiziellen Pressebericht der Gemeinde Kall nachfolgend oder unter folgendem Link: Wärmeplanung in Kall
Die kommunale Wärmeplanung (KWP) ist ein strategisches Planungsinstrument. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in der Gemeinde schrittweise klimaneutral, sicher und bezahlbar zu gestalten. Dabei wird zunächst der heutige Stand der Wärmeversorgung erfasst. Anschließend werden lokale Potenziale für erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen aufgezeigt sowie ein Zielszenario für das Jahr 2045 entwickelt. Die KWP soll damit Orientierung geben, welche Wärmeversorgungsstrukturen langfristig sinnvoll sind, ohne dabei für einzelne Haushalte konkrete bzw. verpflichtende Vorgaben zu machen.
Gut 40 Personen waren der Einladung zur von Prof. Dr. Beate Braun moderierten Veranstaltung gefolgt. Nach der Begrüßung durch Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser erläuterte Alexandra Seliger, Mitglied des Team Wärmewende, in einem Impulsvortrag die Zwischenergebnisse zur kommunalen Wärmeplanung in Kall. Es folgte ein sogenannter „Gallery Walk“. Anhand von fünf Stationen erhielten die Teilnehmenden vertiefende Informationen zu den einzelnen Kaller Ortsteilen und kamen hierzu in den Austausch.

Zum Abschluss wurde das Thema Wärmewende im Rahmen einer Podiumsdiskussion aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Stellung zu Fragen aus dem Publikum bezogen dabei Experten aus Verwaltung, Fachplanung und lokaler Wirtschaft. Konkret waren dies seitens der Verwaltung Bürgermeister Hermann-Josef Esser und sein zuständiger Mitarbeiter Dieter Hilgers, der Energieberater des Kreises Euskirchen Manfred Scheff, der Obermeister der Schornsteinfeger im Kreis Euskirchen Pascal Diefenbach, der Kreisobermeister der Kreishandwerkerschaft Heizung/Sanitär Thomas Rendenbach sowie Manuel Thom, Leiter des Teams Wärmewende.

Alexandra Seliger schilderte die Ausgangslage zum Thema „Heizen in Kall“ wie folgt: „In Kall sind rund 4.489 Heizungen in Betrieb. Etwa 31 Prozent der Anlagen sind jünger als zehn Jahre, rund 18 Prozent bereits älter als 30 Jahre.“ Der gesamte Wärmebedarf 2022 liege bei rund 137 Gigawattstunde (GWh, entspricht einer Mio. Kilowattstunden), davon entfielen etwa 94 GWh auf private Wohnhäuser. Lokale Abwärmepotenziale bestünden unter anderem aus Kläranlagen (Kall sowie Urft-Nettersheim) und dem Fließgewässer Urft.
„Die bisherigen Analysen zeigen, dass es in einzelnen Bereichen der Gemeinde Anknüpfungspunkte für Quartiers- oder Wärmenetzlösungen geben könnte“, so die Wärmeplanerin. Diese Überlegungen befänden sich jedoch noch in einem frühen Stadium und würden im weiteren Prozess gemeinsam mit der Kommune sowie den Bürgerinnen und Bürgern vertieft. Seliger ergänzte: „Parallel dazu werden gemeindeweite Maßnahmen entwickelt, die unabhängig vom Standort allen Haushalten Orientierung bieten – etwa zur Steigerung der Energieeffizienz.“
Zur Beteiligung der Bürgerschaft wurden die Zwischenergebnisse vom 29. August bis 3. Oktober 2025 offengelegt. Bürgerinnen und Bürger konnten in diesem Zeitraum Stellungnahmen abgeben und so die weitere Ausgestaltung des Wärmeplans aktiv mitgestalten. Bis Ende des Jahres soll der Wärmeplan nun fertiggestellt und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Während der regen Podiumsdiskussion wurde deutlich, wie differenziert und individuell die Fragen und auch Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sind. Allen Fragen gemeinsam war der Wunsch nach vertiefenden Informationen. Deutlich wurde auch, dass es keine mustergültigen Lösungsvorschläge gibt, da zum einen die speziellen Voraussetzungen in der jeweiligen Kommune als auch der einzelnen Immobilien einzubeziehen sind.
Kommunikationsplattform
Alle Informationen zur kommunalen Wärmeplanung sowie Dokumente der Veranstaltung (Impulsvortrag und Gallery Walk) sind auf der Kommunikationsplattform „Kommunale Wärmeplanung Kall“ hinterlegt.
Kreis-Energieberatung
Kreis-Energieberater Manfred Scheff: „Die KWP ist sehr ergebnisoffen, daher haben die Menschen großen Beratungsbedarf.“ Es gelte, jeweils individuelle Lösungen zu finden. Die Energieberatung des Kreises Euskirchen ist kostenfrei und kann sowohl im Online- als auch im persönlichen Termin erfolgen.
Kontakt, Infos und Terminvergabe gibt es HIER.
Weitere Informationen für private Immobilienbesitzer
Eine Suchplattform für Gebäudeenergieberater gibt es HIER.
Eine Ratgeberseite rund um die Haussanierung gibt es HIER.
Eine Übersicht mögl. Förderungen gibt es HIER.
Ansprechpartner im Kaller Rathaus ist
Herr Dieter Hilgers Email: dhilgers@kall.de
